Kinder_Smartphone

Es muss einen Grund geben, warum Spitzenmanager aus dem Silicon Valley ihren eigenen Kindern erst mit 14 oder noch später ein eigenes Smartphone erlauben. In der Tat gibt es viele Gründe, die Eltern kennen sollten.

Smartphones verändern die Kindheit

Die Kindheit verändert sich, sobald ein Kind ein eigenes Smartphone besitzt. Draußen spielen, rumtoben, klettern, sich Spiele ausdenken, mit dem Fahrrad in der Gegend herumfahren, skaten, rollern, Bücher lesen, malen, kreativ sein, Musik machen, Zeit mit Freunden und der Familie verbringen und sich auch einfach mal langweilen, für all das bleibt weniger Zeit und all das erscheint auch nicht mehr so interessant, denn die Alternativen auf WhatsApp, Instagram, TikTok, YouTube und unzähligen anderen Apps und Computerspielen sind so viel verlockender. Wenn Kinder täglich Zeit vor einem Bildschirm verbringen, gehen automatisch viele wichtige Kindheitserfahrungen verloren. Dabei ist aus neurobiologischer Sicht erwiesen, wie wichtig es für das ganze Leben ist, dass man als Kind ganz elementare Dinge lernt wie Mimik, Gestik, Sprache, Kommunikation, seine eigenen Gefühle zu kennen und zu benennen, sich selbst zu regulieren, sich selbst zu beruhigen, körperliches Lernen, Motorik, Interaktion mit anderen Menschen, Streiten, Verhandeln, Kompromissfindung, Empathie, sich in andere hineinzuversetzen, in andere Rollen zu schlüpfen, Perspektivwechsel vollziehen zu können, subtile Signale der menschlichen Kommunikation deuten zu können. All das erfährt das Kind im freien Spiel, im selbstbestimmten Spiel, in der realen Auseinandersetzung und Interaktion mit anderen realen Menschen und in der Natur.

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SMARTPHONES stören die entwicklung einer gesunden identität und eines stabilen Selbstwertgefühls

Das Selbstwertgefühl junger Menschen ist gerade im Alter von 10-14 Jahren sehr verletzbar. Ihre Identität entwickelt sich in dieser Phase, und durch Social Media werden sie aufgefordert, sich stark auf ihr Aussehen und die Art und Weise, wie andere sie sehen, wahrnehmen und beurteilen, zu konzentrieren. “Likes” und Follower sind die Währungen der Anerkennung, mit denen das Selbstwertgefühl steht und fällt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass junge Menschen bereit sind, immer extremere Photos zu posten und immer extremere Challenges einzugehen, um im Wettstreit um Aufmerksamkeit und Follower vorn zu liegen. Dies geht mitunter so weit, dass sie sich sogar in Lebensgefahr begeben.

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Smartphones machen süchtig

Es ist erwiesen, dass die Nutzung eines Smartphones die gleichen süchtig machenden Gehirnreaktionen hervorrufen kann wie bei Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht. Die WHO hat daher 2019 die Online-Spielsucht (Gaming Disorder) in die Internationale Klassifikation der Krankheiten aufgenommen (ICD 11-WHO). Dieser Katalog ist das wichtigste, weltweit anerkannte Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Die WHO erkennt also Online-Spielsucht als eigene Krankheit an, die damit gleich behandelt wird wie z.B. Alkoholabhängigkeit. 

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SMARTPHONES BEDEUTEn PERMANENTE ABLENKUNG UND VERSTÄRKEN KONZENTRATIONSSTÖRUNGEN

Grundschule sowie Unter- und Mittelstufe bilden die Grundlage für den schulischen Erfolg von Kindern. Die ständige Ablenkung durch das Smartphone und das meist betriebene Multitasking (Hausaufgaben machen, nebenbei auf Nachrichten in Social Media antworten, liken, Musik hören, Mails checken) ebnen aber den Weg für schlechtere Schulleistungen. Immer wenn es klingelt, vibriert oder aufleuchtet, reißt das Smartphone uns aus Gedankengängen, lässt es uns unsere derzeitige Tätigkeit oder Gespräche unterbrechen. Jede dieser Unterbrechungen kostet Zeit. Einmal rausgerissen, fällt es den meisten Menschen schwer, sich wieder auf ihre ursprüngliche Aufgabe zu konzentrieren. Die Fähigkeit, sich auf eine Sache ganz konzentrieren zu können, ist aber eine elementare Voraussetzung für eine erfolgreiche Schullaufbahn, eine abgeschlossene Lehre oder ein erfolgreiches Studium.

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DER JUGENDSCHUTZ VERSAGT IM INTERNET

jugendschutz.net, das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet, stellte in seinem 2019 veröffentlichten Bericht fest, dass in populären und von Kindern genutzten Angeboten umfassende Sicherheitskonzepte fehlen. Anbieter führen keine wirksamen Altersprüfungen durch. Meldemöglichkeiten bei Verstößen sind umständlich zu handhaben und ineffektiv, und die Betreiber (oft mit Geschäftssitz im Ausland) entfernen jugendgefährdende oder jugendbeeinträchtigende Inhalte selbst bei entsprechenden Meldungen häufig nicht. Kinder-Accounts mit vorkonfigurierten Schutzeinstellungen fehlen gänzlich (http://www.jugendschutz.net/presselitteilungen/pressemeldung-2020-01-28/). Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey forderte daher in diesem Zusammenhang:

“Kinder müssen im Netz besser geschützt werden. Das zeigt der Bericht von jugendschutz.net sehr deutlich. Es kann nicht sein, dass Anbieter keine Sicherheitsvorkehrungen treffen und Kinder dann schutzlos den Gefahren und Bedrohungen ausgesetzt sind, die es im Internet gibt - seien es sexuelle Belästigungen, Drohungen, Einschüchterungen oder finanzielle Abzocke.“

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SMARTPHONES SETZEN KINDER SEXUELLEN INHALTEN AUS

Laut „Innocence in Danger e.V.“ (einer weltweiten Bewegung gegen sexuellen Missbrauch von Kindern, insbesondere die Verbreitung von Kinderpornographie durch die neuen Medien, siehe www.innocenceindanger.de) hat fast jeder zehnte Jugendliche heutzutage bereits ungewollt pornographische oder gewaltvolle Bilder bzw. Filme zugeschickt bekommen. Dies geschieht meist über private Nachrichten in Chats, Messengern und Communities. Eltern erfahren hiervon nur selten etwas. Darüberhinaus ist Pornographie im Internet anonym für jeden jederzeit erreichbar. Kinder sehen sich aber nicht nur sexuelle Inhalte mit ihren Handys an, sondern erschaffen sie auch. Immer mehr Kinder betreiben «Sexting» (Senden von sexuellen Textnachrichten und/oder expliziten Bildern).  

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SMARTPHONES ERMÖGLICHEN CYBERGROOMING

Von Cybergrooming spricht man, wenn Erwachsene versuchen, Minderjährige dazu zu bewegen, sexuelle Handlungen an sich oder anderen vor der Webcam auszuführen oder Nacktbilder von sich zu verschicken. Nach Angaben des Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs haben mehr als 15% der Kinder bis 14 Jahre im Internet schon sexuelle Belästigung erfahren. Sexuelle Übergriffe erfolgen dabei meist über private Nachrichten in Chats, Messengern oder Communities. Der Erstkontakt wird oft über Online-Spiele hergestellt. Opfern von sexueller Belästigung fällt es meist schwer, sich zu offenbaren. Daher erfahren Eltern oft viel zu spät, was passiert ist.

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SMARTPHONES ERMÖGLICHEN ZUGANG ZU JUGENDGEFÄHRDENDEN INHALTEN

Das Internet ist voll von jugendgefährdenden Inhalten, zu denen Kinder und Jugendliche problemlos, kostenlos und anonym Zugang haben. Angefangen von Foren und Communities, auf denen Essstörungen, Selbstverletzungen (z.B. Ritzen) oder Suizid propagiert und idealisiert werden, über Angebote, die Drogen verharmlosen und „Legal Highs“ bewerben oder anbieten, bis hin zu Foren, die Islamismus oder Rechtsextremismus propagieren. Solche Inhalte können insbesondere Kinder und Jugendliche, die sich für diese Themen bereits interessieren, in ihrem Verhalten bestärken und zur Nachahmung anregen. Immer wieder geraten auch Challenges (z.B. auf TikTok), die Kinder in Lebensgefahr bringen, in die Schlagzeilen. 2021 starben bereits 2 Kinder (10 und 12 Jahre alt ) aufgrund von sog. Blackout Challenges.

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SMARTPHONES SETZEN KINDER DEM RISIKO VON CYBER-MOBBING AUS

Mobbing ist nicht mehr auf den Schulhof oder die Umkleide beschränkt. In allen Diensten, die Kommunikation ermöglichen, sind sie an der Tagesordnung. Das gebräuchlichste Medium für Cyber-Mobbing ist dabei das Smartphone. Fotos und Videos sind schnell aufgenommen und noch schneller im Internet an einen unüberschaubaren Empfängerkreis verbreitet. Einmal im Internet veröffentlicht, lassen sich diffamierende Inhalte kaum mehr kontrollieren oder löschen. Nur jedes zehnte Opfer informiert einen Elternteil oder einen vertrauenswürdigen Erwachsenen über den Übergriff.

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SMARTPHONES GEFÄHRDEN KINDER IM STRAßENVERKEHR

Wenn unsere Kinder im Straßenverkehr auf ihr Smartphone starren, statt auf den Verkehr zu achten, gefährden sie ihr Leben. Dies betrifft Fußgänger ebenso wie Radfahrer. Dennoch kann man täglich Kinder und Jugendliche beobachten, die einhändig Fahrrad fahren, während sie mit ihrem Handy beschäftigt sind oder die als “Smombies” Straßen überqueren und sich selbst und andere damit gefährden. 

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MOBILFUNKSTRAHLUNG IST GESUNDHEITSSCHÄDIGEND

Bereits im Mai 2011 stufte die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC, eine Einrichtung der Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO), elektromagnetische Felder, die beispielsweise bei der Nutzung von Mobiltelefonen entstehen, als „potenziell krebserregend“ ein. Selbst Hersteller von Smartphones weisen in ihren Gebrauchsanweisungen darauf hin, das Gerät bei aktivierter Verbindung mindestens 15-25 mm vom Körper entfernt zu halten, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt explizit: „Ganz besonders wichtig ist die Minimierung der Strahlenbelastung für Kinder, da diese sich noch in der Entwicklung befinden und deshalb gesundheitlich empfindlicher reagieren können.“ Das BfS empfiehlt daher, Handytelefonate bei Kindern so weit wie möglich einzuschränken, das Surfen im Internet, den Abruf von E-Mails und den Austausch in sozialen Netzwerken möglichst nur bei gutem Empfang oder über WLAN vorzunehmen, beim Tragen des Smartphones am Körper auf den vom Hersteller angegebenen Mindestabstand zu achten (also nicht in der Hosentasche!) und E-Mails nur bei Bedarf manuell abzurufen und die Internetverbindung zwischenzeitlich vollständig abzuschalten (www.bfs.de). Die Realität sieht jedoch anders aus, so dass Kinder und Jugendliche allzu leicht einer Belastung mit hochfrequenten Feldern ausgesetzt sind, die die zulässigen Höchstwerte überschreiten dürften.

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SMARTPHONES STÖREN BEZIEHUNGEN

Viele Eltern bedauern nachträglich, dass sie ihrem Kind ein Smartphone erlaubt haben, weil sie erleben, wie das Smartphone ihre Eltern-Kind-Beziehung stört. Kinder sind oft unaufmerksam aufgrund der ständigen Ablenkung, die das Gerät mit sich bringt. Echte persönliche Beziehungen verkümmern, da Kinder ihre Zeit und Energie stattdessen in ihre Online-Freundschaften investieren. In vielen Familien ist das Smartphone permanenter Auslöser von Streit.

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SMARTPHONES FÜHREN ZU DAUERSTRESS

Kinder sind emotional nicht in der Lage, schon in so jungen Jahren durch problematische soziale Medien zu navigieren. Das Betrachten von (bearbeiteten) Fotos oder Beiträgen in den sozialen Netzwerken führt oft dazu, dass Jugendliche und Kinder denken, dass sie etwas verpassen (Fomo = Fear of missing out) oder im Vergleich zu ihren Altersgenossen schlecht abschneiden. Das führt zu Dauerstress. Untersuchungen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Depression umso größer ist, je mehr Zeit man in den sozialen Netzwerken verbringt. Nutzen Kinder die Technologie im Übermaß, führt die ständige Stimulation des Gehirns zu einem Anstieg des Hormons Cortisol. Zu viel Cortisol macht ein Kind unruhig und nervös. Dies kann zu Angststörungen führen. In einem Interview des Guardian gab Apple-Chef Tim Cook unlängst zu Protokoll, dass er seinem eigenen Neffen den Zugang zu sozialen Medien verbiete.

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FÜHRUNGSKRÄFTE DER TECHNOLOGIEBRANCHE VERBIETEN SMARTPHONES FÜR IHRE KINDER

Entsprechend einem Artikel in der “New York Times” warten viele führende Technologiemanager, bis ihr Kind 14 ist, bevor sie ihm erlauben, ein Smartphone zu haben. Diese Teenager können zwar telefonieren und texten, erhalten aber erst später einen Internetzugang. Im Jahre 2019 hat sich eine Gruppe führender Mitarbeiter und Investoren von Facebook und Google in den USA zusammengetan, um vor den Gefahren zu warnen, die von den Technologiekonzernen für unsere Kinder und unsere gesamte Gesellschaft ausgehen. Wenn führende Köpfe der digitalen Riesen wie Google, eBay, Apple und Yahoo den Einsatz des Smartphones hinausschieben, sollte uns das nicht zu denken geben? Führungskräfte, die vom Erfolg der Technologie profitieren, schützen ihre eigenen Kinder vor dem Smartphone. Sollten wir nicht dasselbe tun?